Tod und Trauer in Unternehmen - die Rolle der Führungskraft in Zeiten der Krise
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Mehr InformationenUnsere Geschichte: Aus einer persönlichen Krise entstand Kompetenz
In weniger als 17 Monaten erlebten wir als Unternehmer-Paar unvorbereitet eine Abfolge von tragischen Verlusten. Zuerst verloren wir die Mutter von Nadine, dann den Großvater, die Großmutter und schließlich auch ihren Vater. Trotz dieser Vielzahl an Verlusten, versuchte Nadine als Unternehmerin stark zu bleiben und weiterzumachen, denn sie wusste, dass sie diese Krise überwinden konnte.
Während dieser Zeit trafen uns auch weitere Todesfälle im Unternehmen schwer. Eine Mitarbeiterin verstarb, und der Vater einer weiteren Mitarbeiterin sowie eine enge Freundin einer Mitarbeiterin verließ sie viel zu früh. Inmitten dieser Dunkelheit verloren wir später noch eine an Krebs erkrankte, ehemalige Mitarbeiterin.
Diese Reihe von persönlichen Verlusten zwang uns, uns mit dem Thema Tod und Trauer im Unternehmer auf eine Weise auseinanderzusetzen, die wir uns niemals hätten vorstellen können. Doch aus dieser schmerzhaften Erfahrung entwickelten wir ungewollt eine bemerkenswerte Kompetenz und ein tiefes Verständnis für die Bedeutung der Unterstützung und Begleitung in Zeiten des Verlustes.
Heute möchten wir diese Kompetenz nutzen, um anderen Unternehmern in ähnlichen Situationen zu helfen. Unsere persönliche Geschichte hat uns gezeigt, dass wir die Fähigkeit haben, Mitgefühl, Unterstützung und praktische Hilfe in schwierigen Zeiten anzubieten. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir durch unsere Erfahrungen und unser Engagement die richtigen Berater sind, um Betroffenen in ihrer eigenen Trauer zu helfen.
Wenn du Unterstützung benötigst, praktische Hilfe brauchst oder dich einfach nur austauschen möchtest, zögere bitte nicht, uns zu kontaktieren. Wir sind hier, um dir und deinen Führungskräften und Mitarbeitern in ihren unterschiedlichen Rollen beizustehen.
Was sollte eine Führungskraft im Todesfall oder bei Trauer im Unternehmen beachten:
Selbstreflexion:
Was macht der Verlust mit dir selbst als Führungskraft? Wie sehen deine eigenen Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer aus? Wie bist du bisher mit Todesfällen umgegangen? Welches Verhalten erwartest du von dir und von deinen Mitarbeitenden? Trauer ist sehr individuell. Wie schnell sollen die Trauernden wieder zu ihrer „alten“ Performance zurück finden? Was bist du bereit zu geben? Was darf der Trauerprozess kosten? Wie wird man dein Verhalten als Führungskraft in dieser Krise bewerten? Wie trauert man als Führungskraft „vorbildlich“?
Achtsamkeit:
Jeder Mensch trauert anders. Akzeptiere den Trauernden, so wie er ist – es gibt kein richtig oder falsch. Hole ihn auch genau dort ab, wo er steht, auf Augenhöhe ohne zu bewerten. Trauer braucht Zeit und ist sehr individuell.
Empathie und Präsenz zeigen:
Sei für die betroffenen Mitarbeiter da, höre ihnen aktiv zu und zeige dein Mitgefühl für ihre Gefühle und Bedürfnisse.
Offene Kommunikation:
Überwinde die oftmals herrschende Sprachlosigkeit. Schaffe einen Raum für offene und ehrliche Gespräche über den Verlust. Wenn du es dir zutraust, ermutige die Mitarbeiter, über ihre Gefühle zu sprechen. Ermittle dabei auch die Erwartungen deiner Mitarbeitenden bezüglich der Arbeitsleistung in dieser schwierigen Zeit.
Praktische Unterstützung bieten:
Biete praktische Hilfe an, wie flexible Arbeitszeiten, Freistellungen oder die Möglichkeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ressourcen bereitstellen:
Stelle Informationen über unterstützende Dienstleistungen und Ressourcen zur Verfügung, wie zum Beispiel Trauerberatung, Trauerbegleitung oder psychologische Unterstützung.
Teamunterstützung organisieren:
Ermutige die Teammitglieder dazu, sich gegenseitig zu unterstützen und eine unterstützende Gemeinschaft zu bilden.
Respekt und Privatsphäre wahren:
Respektiere die Privatsphäre der betroffenen Mitarbeiter und achte darauf, ihre persönlichen Grenzen zu respektieren.
Langfristige Begleitung:
Biete bei Bedarf eine langfristige Unterstützung an, auch nachdem der unmittelbare Schock des Verlusts nachgelassen hat, und zeige unbedingt Verständnis für individuelle Trauerprozesse. Jeder Mensch trauert anders.
Trauer und Gesundheit:
Trauer ist ein Gefühl, das immer bleiben wird. Der Mensch lernt jedoch mit der Zeit damit umzugehen. Deshalb ist der Faktor Zeit so wichtig, damit das „neue“ Leben um das Gefühl der Trauer „drum herum gebaut“ werden kann. Krankheit kann eine Folgeerscheinung sein, wenn dieser Prozess zu früh abgebrochen wird. Führungskräfte sind in einem Dilemma, denn die Arbeitskraft fehlt natürlich seit dem Trauerfall, aber die Gefahr einer Langzeit-Krankheit (z.B. Burn-Out) ist gegeben, wenn besonders von den eigenen Kollegen auf eine schnelle Rückkehr gedrängt wird.
Wer fragt, der führt:
Frage beim Trauernden nach, wie du und dein Team ihm begegnen sollt? Welche Erwartungen sind vorhanden, z.B. nach der Rückkehr aus der Arbeitsunfähigkeit, an dich, an die Kollegen aber ggf. auch an die Firmenleitung? Oft sind die Kollegen verunsichert, wie man mit dem Trauernden umgehen sollte. Wenn du dies in Erfahrung gebracht hast, teile deinem Team genau das mit. Der Trauernde fühlt sich abgeholt, aufgehoben und wahrgenommen fühlt. Und so könnt ihr zunächst im Team und schließlich in der Firma eine gemeinsame Trauerkultur entwickeln.
Selbstreflexion und Weiterbildung:
Reflektiere im gesamten Prozess immer wieder deine eigene Haltung und Herangehensweise gegenüber dem Thema Tod und Trauer, und suche ggf. Weiterbildungsmöglichkeiten, um deine Kompetenz in diesem Bereich zu stärken. Installiere ggf. eine Person, die sich als Anlaufstelle im Unternehmen um das Thema Tod und Trauer kümmert. Auch dies führt zu einer gemeinsamen Trauerkultur.
Unser Angebote bei Tod und Trauer in Unternehmen
Nadine und Mike kommen zu dir ins Unternehmen, in der Regel für einen Tag, und besprechen mit dir und auch mit den unmittelbar Trauernden die Situation und leiten alles wichtige in die Wege.
Melde dich und besprich alles, was dir im Moment wichtig ist.