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1. Mai 2024
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- Last Update 1. Mai 2024
admin
In seinem Artikel im Handelsblatt vom 23.04.2024 unter dem Titel „Da platzt 60-jährigen Chefs der Krawattenkragen“ äußerte sich Klaus Hurrelmann zum Thema der Nach-Beelterung der Generation Z. Dabei möchte ich einen Aspekt hervorheben, der mir beim Schreiben meines ursprünglichen Artikels „Nach-Beelterung Gen Z / Reparential“ noch nicht bewusst war, jedoch plausibel erscheint.
Die Generation Z ist es gewohnt, dass ihre Eltern sich intensiv und wohlwollend um sie kümmern. Hurrelmann beschreibt diese Beziehung als „überfürsorglich“. Diese Erziehung prägt die Generation Z. Beim Eintritt in die Arbeitswelt ist diese Prägung, oft unbewusst, noch bei einigen jungen Menschen vorhanden. Daher kann es sein, dass bewusst oder unbewusst, die Generation Z nun ähnliche Fürsorge von ihren Vorgesetzten erwartet.
Die besondere Herausforderung für Führungskräfte besteht darin, zu akzeptieren, dass sie als Ersatzmama oder Ersatzpapa angesehen werden könnten. Diese unbewusste Prägung der Generation Z zeigt sich darin, dass sie von den Eltern „viel gekuschelt und getröstet“ wurden – eine Art Kuschelkurs, der nun auch im Arbeitsumfeld fortgesetzt werden soll.
Wenn die Realität dann so ganz anders aussieht, ist die Enttäuschung groß. Diese große Enttäuschung ist sowohl bei der Generation Z groß als auch bei der Führungskraft. Diese gegenseitige Enttäuschung sollte thematisiert werden, was besonders schwer ist. Die Ratio kann das Gefühl im Regelfall nicht korrekt analysieren, da es sowohl bei der Führungskraft als auch bei der Generation Z im Unbewussten seinen Ursprung haben kann.
Hier stoßen wir auf einen entscheidenden Punkt: Viele Führungskräfte sind nicht darauf vorbereitet oder wollen nicht „kuscheln“. Doch ist es nicht an der Zeit, sich dieser Realität zu stellen? Sind wir als Führungskräfte bereit, uns auf die Bedürfnisse der Generation Z einzustellen und eine unterstützende, fürsorgliche Rolle einzunehmen?
Aber ist es nicht auch an der Zeit, dass die Generation Z ihre Prägungen hinterfragt? Warum ist die Wertewelt der Gen Z so anders, als z.B. die der Baby-Boomer?
Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch die Gabe besitzt, andere Menschen zu führen. Jeder Vater und jede Mutter beweisen das tagtäglich bei der Erziehung ihrer Kinder.
Jeder Mensch hat auch ein Grundvertrauen, sich von anderen, auch fremden Menschen führen zu lassen. Oft fehlt es der Generation Z an Vertrauen, besonders wenn die Führungskraft so komplett anders führt, als das die eigenen Eltern taten.
Es ist wie so oft nicht die Frage des Könnens, sondern des Wollens!
Die entscheidenden Fragen lauten daher:
Führungskraft, bist du bereit, mit der Generation Z zu kuscheln und zu vertrauen?
Generation Z, bist du bereit, deiner Führungskraft zu vertrauen, auch wenn es keinen Kuschelkurs gibt?
Mike Trepte
Experte für „New Leadership”